Republik Angola

Wirtschaft

Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 75,49 Milliarden US-Dollar (2009) gehört Angola zu den sechs stärksten afrikanischen Volkswirtschaften. Gleichzeitig lebt ein großer Teil der Bevölkerung in Armut.

Angolas Wirtschaft leidet unter den Folgen des jahrzehntelangen Bürgerkriegs. Dank seiner Bodenschätze – vorrangig der Ölvorkommen – gelang dem Land jedoch während der letzten Jahre ein großer wirtschaftlicher Aufschwung. Das Wirtschaftswachstum Angolas ist momentan das größte in Afrika. Allerdings kommen die Einkünfte aus den Rohstoffvorkommen nicht bei dem Großteil der Bevölkerung an, sondern bei korrupten Nutznießern innerhalb der politisch und ökonomisch Herrschenden des Landes sowie einer sich langsam bildenden Mittelschicht. Nicht zu Unrecht preisen daher in- und ausländische Unternehmer Angola als eine Art Paradies. Ein großer Teil der Bürger ist arbeitslos und etwa die Hälfte leben unterhalb der Armutsgrenze, wobei es drastische Unterschiede zwischen Stadt und Land gibt. Eine Erhebung des Instituto Nacional de Estatística von 2008 kommt zu dem Ergebnis, dass auf dem Lande rund 58% als arm zu betrachten waren, in den Städten jedoch nur 19 %, insgesamt 37%. Die Gesamtbevölkerung wird mittlerweile auf 24 Millionen geschätzt. In den Städten, in denen sich inzwischen mehr als 50% der Angolaner zusammenballen, ist die Mehrheit der Familien auf Überlebensstrategien angewiesen. Dort wird auch die soziale Ungleichheit am deutlichsten greifbar, insbesondere in Luanda. Im Human Development Index der UNO nimmt Angola stets einen Platz unter den letzten ein. 2008 wies Angola auf dem Gini-Index, der die Einkommensunterschiede in einem Land misst, den (sehr hohen) Wert von 0,62 auf.

Die wichtigsten Handelspartner für den Export von Gütern und Rohstoffen sind die USA, China, Frankreich, Belgien und Spanien. Importpartner sind überwiegend Portugal, Südafrika, USA, Frankreich und Brasilien. 2009 entwickelte sich Angola für Portugal zum größten Exportmarkt außerhalb Europas, und rund 24.000 Portugiesen übersiedelten in den letzten Jahren nach Angola, suchten dort Beschäftigung oder gründeten Unternehmen. Erheblich wichtiger ist jedoch die Präsenz Chinas in Form einer ganzen Reihe großer Unternehmen.

Investitionen in Afrika